Wo ist Münsters schlimmste Fahrradinfrastruktur? Wir starten die Aktion #leezenschanne

Bis zum 1. Mai 2022 suchen wir Fotos, die es in einer Fahrradstadt nicht geben sollte. Dafür sind wir auf eure Mitwirkung angewiesen: Wo wird der Radverkehr nicht sicher geführt? Wo ist der Untergrund nicht komfortabel? Wo sind angenehme Reisegeschwindigkeiten nicht möglich, weil man immer wieder anhalten muss oder sonst nicht sicher fährt?

So kannst du mitmachen:

  • Fotografiere einen Ort, den es in einer Fahrradstadt deiner Ansicht nach nicht geben sollte
  • Warum ist das schlecht? Schreibe einen kurzen Satz dazu, weshalb das für dich nicht in eine Fahrradstadt gehört.
  • Schreib‘ unbedingt auch dazu, wo genau das Foto gemacht wurde.
  • Veröffentliche deinen Beitrag bei Twitter mit dem Hashtag #leezenschanne oder sende uns eine E-Mail an leezenschanne at fahrradstadt.ms (Falls du uns eine Mail schreibst, gib‘ doch bitte mit an, unter welchem Namen wir die Einreichung veröffentlichen dürften).
  • Einsendeschluss ist der 1. Mai 2022 23:59 Uhr

Wie geht es dann weiter?

Wir sichten die Einsendungen und wählen in einer Jury Einsendungen aus, die besonders hervorstechen, repräsentativ für flächendeckende Mängel sind oder einfach nur noch peinlich für eine sogenannte Fahrradstadt sind. Dabei berücksichtigen wir auch, dass wir als Gruppe nicht repräsentativ für die Gesellschaft sind und versuchen so gut das für uns möglich ist, die Perspektiven ansonsten unterrepräsentierter Menschen hervorzuheben.

Ein paar Tipps für gute schlechte Bilder

  • Die Handynutzung während des Radfahrens ist verboten und das ist auch gut so. Halte also bitte an, wenn du ein Bild machst.
  • Nimm‘ dir ein wenig Zeit, bis zum Beispiel jemand die Stelle befährt, um die es dir geht.
  • Geh‘ ruhig in die Hocke bzw. Froschperspektive – mancher Schaden der Oberfläche, den kein Ei in der Fahrradtasche überlebt, ist sonst nur schwer zu erkennen.
  • Gefährde bitte weder dich noch andere.
  • Hab‘ Spaß bei deinem Foto!
  • Ältere Bilder sind erlaubt, wenn die Situation weiterhin vor Ort so ist oder einfach typisch für Münster.

Gegen jede Abwrackprämie und den Ausbau der B51

Wir dokumentieren hier die Rede, die Konstantin heute für uns aus diesem Anlass gehalten hat:

Liebe Menschen hier auf dem Stubengassenplatz. Ich bin Konstantin von der Interessengemeinschaft Fahrradstadt Münster. Wir setzen uns in Münster seit mehreren Jahren dafür ein, dass Münster die Transformation von einer Autostadt zu einer Fahrradstadt endlich mal angeht.
Aktuell wird darüber diskutiert, die rückschrittliche deutsche Automobilindustrie durch eine wieder Auflage der Abwrackprämie noch ein paar weitere Jahre am Leben zu erhalten. Eine Industrie, die sich nicht mal auf die Illusion eines zukunftsfähigen Geschäftsmodells in Form von E-Antrieben einlassen kann, soll weiter gefördert werden? Wir lehnen das ab. Eine Wirtschaftsförderung muss enkeltauglich sein. Ein Beharren auf alten Technologien und Vorstellungen, kann nicht die Lösung für die aktuellen und zukünftigen Probleme sein.
Für uns als Interessengemeinschaft Fahrradstadt Münster, sind aber die lokalen Vorgänge besonders interessant.
Insbesondere in der aktuelle Corona Krise, in der das Halten von ausreichend Abstand richtig und wichtig ist, wird den krisenfestesten und nachhaltigsten Bewegungsformen, diese Möglichkeit verwehrt. Weder auf den Radwegen noch auf den Fußwegen, wird den Menschen der notwendige Platz gelassen, um Abstand zu halten. Die Stadt hat leider die Chancen vertan. Wünschenswert wäre es gewesen, das Auto insbesondere in den Zeiten der Krise, aus Straßenzügen auszusperren, um den Menschen den Platz zurückzugeben, den sie brauchen, um ausreichenden Abstand zu halten.
Der Verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion in Münster, Walter von Göwels, kritisiert in der WN aktuell die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht auf der Wolbecker Straße. Es dürfe laut seiner Aussage bei den Veränderungen nichts „Wuchern, was zusammenwachsen muss“. Er fordert ein schlüssiges Gesamtkonzept.
Im Jahr 2016 hat der Rat dem Radverkehrskonzept 2025 zugestimmt. Es existiert also ein Gesamtkonzept. Leider wird dieses Konzept nur viel zu zaghaft und viel zu langsam umgesetzt. Die Mehrheitsverhältnisse im Rat sind mit dafür verantwortlich, dass die prekären Situationen an der Wolbecker Straße bestehen. Situationen, auf denen über die Hälfte der Breite der Straße, nur für die Fahrbahn für Autos genutzt wird. Auf die andere Hälfte müssen sich dann FußgängerInnen, Radfahrende und Bushaltestellen quetschen. Zusätzlich soll sich Person dann noch nicht so haben, wenn sie einen Menschen, der mit dem Auto den Radweg blockiert darauf hinweist. Die Freigabe der Fahrbahn für Fahrräder ist nur ein logischer Schritt, wenn das Konzept ernst genommen wird. Die Schritte müssen nun viel weiter gehen. Es muss heißen, weniger Autos auf den Straßen, ob parkend oder fahrend. Es muss heißen, asphaltierte und breite Radwege, die keine Radwegbenutzungspflicht brauchen. Denn Radwege, auf denen das Rad-Fahren komfortabel, sicher und zügig möglich ist, brauchen keine Benutzungspflicht. Nur wer Radfahrende Menschen auf ihre in Münster offensichtlich unterprivilegierte Stellung verweisen will, missbraucht dieses Mittel, so wie die Stadt Münster.
Wir fordern aus diesem Grund, dass das existierende Konzept angewendet wird. Das Konzept muss mit Leben gefüllt werden und wo nötig, verbessert werden. Wir wollen nicht wissen ob, sondern wie die Parteien im Rat gedenken, die Autofreie Innenstadt zu verwirklichen. Die Verantwortung für ein Vorankommen in Sachen nachhaltige Verkehrsinfrastruktur darf nicht von der Verwaltung an den Rat und zurückgegeben werden. Es ist notwendig, dass der Rat der Stadt Münster endlich mal mutig voranschreitet und die Verwaltung dazu bringt, dass das Gesamtkonzept realisiert wird. Für diese Umsetzung sind solche Einzel-Maßnahmen natürlich unersetzlich. Sie sind der einzige Weg, die Autos aus der Stadt zu verdrängen.
Wir fordern:
–         Die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes 2025 und einen konsequenten Kurs für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept in Münster. Wenn der Rat es ernst meint mit dem Masterplan 100% Klimaschutz, darf der Rad- und Fußverkehr nicht als Beiwerk betrachtet werden, sondern in den Mittelpunkt eines jeden Infrastrukturprojektes in der Stadt gestellt werden.
–         Wir fordern eine Verkehrspolitik, die dafür sorgt, dass mehr Menschen auf das Fahrrad steigen. Wer Autoinfrastruktur sät, wird Stau ernten. Wer gute Fahrradinfrastruktur baut, sorgt dafür, dass mehr Menschen mit dem Rad fahren. Die Verbreiterung der B51 sorgt mitnichten dafür, dass dort kein Stau mehr entstehen wird. Sie wird vielmehr dafür sorgen, dass noch mehr Menschen vom Fahrrad auf das Auto umsteigen.
–         Wir fordern eine konsequente Umverteilung des Straßenraums. So dass alle VerkehrsteilnehmerInnen sicher, zügig und komfortabel von A nach B kommen.
–         Wir hoffen auf die Mehrheitsverhältnisse im Rat, die diese Maßnahmen ermöglichen und fordern alle anwesenden Parteien dazu auf, diesen Weg zu unterstützen.
Insofern wünsche ich mir, dass wir alle die neue und Zukunftsweisende Situation auf der Wolbecker Straße nutzen. Lasst den Menschen ohne Fahrrad ihren Raum auf dem Fuß und Radweg und fahrt mit eurem Fahrrad auf der Fahrbahn. Zeigen wir, dass wir als Radfahrende nicht den Verkehr behindern. Wir sind der Verkehr!

Umwege nach Telgte

Am kommenden Mittwoch, 27.11.2019, findet in Telgte ein Vortrag von Prof. Andreas Knie statt. Die Bürgerinitiative B51 Telgte e. V. hat die Veranstaltung organisiert.

Wir nutzen dies zum Anlass, um vor der Veranstaltung zu einer gemeinsamen Anreise einzuladen. Auf dem Hinweg werden wir die geplante Veloroute den geplanten Umweg auf der Routenführung zwischen Münster und Telgte befahren, auf dem Rückweg nach der Veranstaltung fahren wir entlang der B51, gegen deren vierspurigen Ausbau sich die Bürgerinitiative richtet. Zwischendurch wollen wir auf einzelne Planungsfehler und aktuelle Mängel eingehen.

Treffpunkt für die gemeinsame Anreise ist am 27.11.2019 um 18:30 Uhr die Kreuzung Promenade / Hörster Straße. Während der Fahrt könnt ihr uns auf Critical Maps verfolgen und gerne unterwegs dazu stoßen. Die Tour ist für jeden Fitnessgrad geeignet (16km Hinweg, 13km Rückweg). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

#MSCamp19 – vom Reden zum Machen!

An den vergangenen beiden Tagen fand zum dritten mal das Münster Camp im Kreativhaus statt. Die „Un-Konferenz“ stand in diesem Jahr unter dem Motto „In welchem Münster möchtest du leben?“

Ein Aspekt, der in verschiedensten Zusammenhängen zu dieser Frage immer wieder thematisiert wurde, ist die Sache mit der Mobilität in unserer Stadt. Neben der Session von Simon war der Verkehr in Münster auch in anderen Sessions und Gesprächen am Rand immer wieder Thema und sorgte häufig für Empörung.

JedeR Einzelne macht seine eigenen Erfahrungen, was alles nicht richtig funktioniert und regt sich darüber auf. Gleichzeitig sagen aber auch viele, zu Recht, keine Zeit, Nerven oder Möglichkeiten zu haben, sich selbst dafür einzusetzen, etwas zu verbessern. Deshalb jetzt einfach mal an dieser Stelle: Werbung in eigener Sache!

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Rückblick: #nennmichnichtFahrradstadt – ein rollender Vortrag

Am 20. Oktober haben wir, zusammen mit der Initiative für Nachhaltigkeit und Ethik eine geführte Radtour durch Münster gemacht. Unter dem Motto des rollenden Vortrags #nennmichnichtFahrradstadt haben wir die Probleme und Chancen von nachhaltiger Mobilität, vor allem natürlich mit dem Rad, erlebbar gemacht. Hier folgt ein Rückblick:

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Airrohr-Workshop: Wir messen jetzt Feinstaub!

Am vorvergangenen Wochenende hat unser Feinstaubsensor-Selbstbau-Workshop stattgefunden und wir können verkünden: Es gibt jetzt 13 neue Airrohre in Münster (und eins in Emsdetten)!

Vorbereitung steht: Das Basteln kann starten!

Im Hackerspace Warpzone am Hawerkamp wurden einen Samstagvormittag lang Kabel gesteckt, Chips programmiert, WLANs konfiguriert und das Ganze am Ende zusammen gebaut. Wir können also in naher Zukunft noch flächendeckender die Luftbelastung in Münster messen. Die Sensoren werden jetzt nach und nach bei den Teilnehmenden Zuhause in Betrieb genommen und sind dann bald auf der Karte von luftdaten.info zu sehen.

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PARK(ing) Day Münster 2018

Der erste PARK(ing) Day in Münster im letzten Jahr war schon schön. Der PARK(ing) Day in diesem Jahr war noch schöner!

Wie in vielen anderen Städten, überall auf der Welt, fanden sich auch bei uns in Münster am dritten Freitag im September viele Menschen zusammen, um zu zeigen, wie Stadtraum besser genutzt werden kann, als 23 Std/Tag Autos darauf abzustellen.

In 2018 waren dabei noch mehr Initiativen und Vereine mit von der Partie und haben Parkplätze zu Lebensraum umgestaltet: Parks, Wohnzimmer, Diskussionsrunden, Theaterbühnen, Spielflächen, Straßencafés, alles war dabei! „PARK(ing) Day Münster 2018“ weiterlesen

Citizen Science mit Feinstaubsensoren

Wir bauen Feinstaubsensoren für eine flächendeckende Messung der Luftbelastung in Münster als Open Data Projekt und du kannst mitmachen! Die Wikipedia definiert Citizen Science dabei als

„eine Form der Offenen Wissenschaft bezeichnet, bei der Projekte unter Mithilfe oder komplett von interessierten Laien durchgeführt werden. Sie melden Beobachtungen, führen Messungen durch oder werten Daten aus.“

Wir möchten damit, wie auch schon bei unserem Verkehrszahlen Projekt mit Code for Münster, einen weiteren Impuls auf diesem Gebiet in unserer Stadt setzen: flächendeckende Feinstaubmessung als Open Data. „Citizen Science mit Feinstaubsensoren“ weiterlesen

Tag der Nachhaltigkeit 2018

Das Radfahren nachhaltig und klimafreundlich ist, muss man niemandem mehr erklären. Wie wir es allerdings schaffen, dass auch die Basis dafür geschaffen wird, dass mehr Menschen diese Form der Mobilität wählen und wie Radfahren für Alle sicher und komfortabel wird, das gilt es noch zu diskutieren. Deshalb haben wir uns gefreut mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten des Tags der Nachhaltigkeit vertreten zu sein. Neben Stadtteilauto, dem ADFC Münster und Lasse – dein Lastenrad haben wir über nachhaltige Mobilität, vor allem natürlich mit dem Fahrrad, informiert.

Wir bedanken uns für euer Interesse, viele gute Gespräche, neue Ideen und dem Austausch, wie wir unsere Stadt mit nachhaltiger Mobilität lebenswerter gestalten können!

Außerdem ein großer Dank an das Zentrum für Niederlandestudien für die Leihgaben des Materials.

Unser Tag in Bildern: „Tag der Nachhaltigkeit 2018“ weiterlesen