Geiststraße: Tempo 30 und Ausschluss des Schwerlastverkehrs

Die IG Fahrradstadt unterstützt diese Petition zur Einführung von Tempo 30 und Ausschluss des Schwerlastverkehrs in Münster auf der Geiststraße:

Petitionstext:

Als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Münster wünschen wir uns eine Stadt, in der sich alle Menschen sicher, bequem und zügig bewegen können. Wir wohnen an der Geiststraße, arbeiten hier, besuchen Freunde oder Familie, nutzen die Geiststraße für unsere täglichen Wege oder kaufen hier ein.

Bereits seit 2016 ist die Geiststraße im Lärmaktionsplan der Stadt Münster mit zweithöchster Priorität aufgenommen. Seitdem prüft die Stadt ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Auch Eltern des Emilienkindergartens wünschen sich Tempo 30. Wir fordern, dass endlich etwas passiert und Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit zum Schutz der Kinder im Emilienkindergarten, der Kita Kleines Senfkorn, der Johannisschule und dem Hittorfgymnasium, deren Wege alle an die Geiststraße grenzen, sowie zum Lärmschutz eingerichtet wird.

Während die Verwaltung prüft, sind insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner dauerhaft von Lärm betroffen, seit 2020 verstärkt auch durch schwere LKW. Wir fordern weiter, dass die Stadt Münster wirksame Maßnahmen ergreift, um Schwerlastverkehr von der Geiststraße fern zu halten.

Unterschreiben Sie selbst, lassen Sie Ihren Haushalt unterschreiben und motivieren Sie auch alle Menschen, die Sie kennen. Wenn wir viele sind, passiert etwas!

Begründung

Tempo 30 und der Ausschluss von Schwerlastverkehr sind aus unserer Sicht notwendige Maßnahmen, um die Geiststraße als städtischen Lebensraum wieder zu erwecken.

Alle rechtlichen Grundlagen, um Tempo 30 hier einzurichten, sind erfüllt. Die Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung geben der Stadt Münster alle Möglichkeiten, an der Geiststraße Tempo 30 einzuführen.

Unsere wichtigsten Argumente:

  • Fahrtzeiten verändern sich für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nur minimal um wenige Sekunden.
  • Die Emissionen (insbesondere Reifenabrieb) nehmen bei niedrigeren Geschwindigkeiten erheblich ab. Besonders die Emissionen des Schwerlastverkehrs schaden unserer Gesundheit.
  • Der Anhalteweg reduziert sich erheblich von 28 Metern (Tempo 50) auf 13 Meter (Tempo 30).
  • Fußgängerinnen und Fußgänger haben bei einem Unfall mit 30 km/h eine 80%-ige Chance, diesen zu überleben. Bei Tempo 50 sterben 8 von 10 Menschen. [Argumente für Tempo 30, VCD]
  • Tempo 30 führt nicht zu einer Verlagerung des Verkehrs in die Nebenstraßen, sondern insgesamt zu weniger Verkehr (Jevons-Paradoxon).
  • Der Ausschluss von Schwerlastverkehr und die Einführung von Tempo 30 reduzieren den Verkehrslärm erheblich.
  • Die Maßnahmen auf der Geiststraße sollen ein weiterer Schritt hin zu einer lebenswerten Stadt mit menschengerechten Geschwindigkeiten sein.

Aus einer aktuellen Beschlussvorlage für Rat und Ausschüsse geht hervor, dass der Verwaltung das wichtigste Argument bewusst ist: „Maßnahmen für bessere Luftqualität und weniger Lärmemissionen sind auch – unmittelbar erfahrbar – für die Lebensqualität in den Städten von Bedeutung“ (Anlage 3 C zur Vorlage V/0487/2021, S. 37). Wir wollen, dass sie nun auch zügig handelt!

Erstunterzeichnende: Anwohnerinnen und Anwohner der Geiststraße, Eltern der Emilien-Kita, Interessengemeinschaft Fahrradstadt.ms

Mobilitätscheck zur Münsterwahl: So stehen die Parteien zur Verkehrswende

Im Rahmen der Kommunalwahl 2020 in Münster haben wir uns dazu entschieden, die Positionen der antretenden Parteien zu unterschiedlichen Thesen abzufragen. Das Ziel ist nicht, eine Wahlempfehlung abzugeben, die Auflistung soll euch aber die Möglichkeit geben, die Positionen der Parteien nachzuvollziehen.

Update (18.8.): Antworten der PARTEI Münster hinzugefügt.

Update (20.8.): Antworten von CDU und MSP hinzugefügt.

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Eine Million gute Gründe für bessere Fahrrad-Infrastruktur

Die Zählstation für Radfahrende an der Hammer Straße hat heute die Marke von einer Million Radfahrenden in diesem Jahr durchbrochen*. Aktivisten der Interessengemeinschaft Fahrradstadt Münster haben dies zum Anlass genommen, den Radfahrenden mit motivierenden Sprechchören und Plakaten dafür zu danken, dass sie mit diesem wunderbaren Verkehrsmittel unterwegs sind.

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Konfliktfreiheit an Kreuzungen ja – aber nichts gegen Autos tun!

Die Stadt Münster hat jüngst ihren Titel als „Fahrradhauptstadt“ beim ADFC Klimatest (zu Recht) verloren. Nun könnte man meinen, Politik und Verwaltung setzen spätestens jetzt alles daran, die jahrelange Talfahrt zu beenden und endlich echte Radverkehrsförderung zu betreiben, um den Titel möglichst schnell zurück zu gewinnen. Aber Pustekuchen! Im neuesten Vorstoß sollen Konfliktsituationen an Kreuzungen für den Rad- und Fußverkehr sicherer werden. So weit so sinnvoll, wäre da nicht eine kleine Einschränkung: Sicherheit ja, aber auf keinen Fall zu Lasten des motorisierten Verkehrs. Wir haben uns die Vorlage mal angeguckt:

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Die Wolbecker Straße – endlich fahrradfreundlich?

Die Wolbecker Straße ist, vor allem im Bereich innerhalb des Rings, schon häufig Gegenstand von verkehrspolitischen Debatten gewesen. Da ging es in der Vergangenheit um die Radwegbenutzungspflicht oder die Verkehrssituation allgemein und natürlich gegen Radfahrende, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Fest steht: FußgängerInnen schimpfen über Radfahrende, die auf dem Bürgersteig fahren, weil der Radweg zugeparkt ist. Radfahrende schimpfen über FußgängerInnen, die auf dem Radweg laufen, weil Fahrräder den Bürgersteig versperren, weil zu wenig Fahrradstellplätze vorhanden sind. Lieferdienste, Paketboten und Handwerker finden keine Stellplätze. Autofahrende parken „nur mal kurz“ auf dem Rad- und/oder Gehweg und verschärfen die Situation noch mehr. Hinzu kommt die unübersichtliche Situation an den Bushaltestellen.

Kurz um: Es muss etwas passieren. Und die Grünen in Münster haben da jetzt eine Idee. Doch zunächst: Wie sieht der Status Quo eigentlich aus?

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Innovative Verkehrskonzepte – eine Frage der Flächengerechtigkeit?

Immer mehr Menschen kommen von sich aus auf die Idee, ihre Mobilität zu überdenken und sich mit nachhaltigen und flexiblen Verkehrsmitteln auseinander zu setzen. Häufig aus Mangel an Alternativen: Man möchte aufs Auto verzichten, der ÖPNV ist aber schlecht ausgebaut oder steht mit allen anderem im Stau, die Radwege sind kaputt oder zu schmal, man ist multimodal mit mehreren Verkehrsmitteln unterwegs und möchte clever kombinieren. „Innovative Verkehrskonzepte – eine Frage der Flächengerechtigkeit?“ weiterlesen

Keine Millionen für Kosmetik

Offener Brief an die Vertreter*innen der Stadt Münster und der Parteien im Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wohnen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Münster benötigt dringend Investitionen in die Fahrradinfrastruktur. Längst sind die Kapazitäten der Radwege nicht mehr dem Bedarf angemessen, Unfallschwerpunkte wurden noch nicht flächendeckend entschärft und die Situation des Fahrradparkens ist stadtweit herausfordernd. „Keine Millionen für Kosmetik“ weiterlesen