Pressemitteilung: Gehwegparken – Wenn das Bedürfnis des Einzelnen zum Problem von Allen wird

Das Recht des vermeintlich Stärkeren setzt sich in einer nicht mehr hinnehmbaren Selbstverständlichkeit durch: Gehwege werden zum Parken von PKW genutzt und – gerade in den Innenstadtquartieren – von Fahrrädern zugestellt. Das Ergebnis jahrzehntelangen verkehrspolitischer Fehlplanung seitens Behörden und Politik erstickt den Lebensraum Stadt.

Autofahrer parken ihre immer größer werdenden Vehikel wie selbstverständlich auf Geh- und Radwegen, vor Kurven und abgesenkten Bordsteinen, auf Baumscheiben – einfach überall. Daneben stellen wildgeparkte Fahrräder auf vielen innerstädtischen Gehwegen ebenfalls eine Behinderung dar. „Alles verschiebt sich auf den Gehweg, weil das Auto keinen Platz machen will“, so Simon Chrobak von der Interessengemeinschaft Fahrradstadt Münster. „Der öffentliche Raum ist nicht mehr Raum der Begegnung und der Fortbewegung für alle, er ist verkommen zum Parkplatz für private Stehzeuge.“ Daraus resultierend ergeben sich Gefahren für die Sicherheit von Kindern, Senioren, generell mobil eingeschränkten Menschen, Menschen in Notsituationen, die von Rettungskräften nicht schnell genug erreicht werden können, und so weiter.

In Münster fehlt es an einem flächendeckenden Parkraummanagement. Parkraum muss flächendeckend kostenpflichtig werden (Parkraumbewirtschaftung) und in Rahmen eines verkehrsmittelübergreifenden Parkraumkonzepts muss die Anzahl der Fahrradparkplätze deutlich erhöht werden. Außerdem müssen Ordnungsbehörden Vergehen konsequent ahnden – und eben kein Auge zudrücken.

Die komplette Pressemitteilung  als .pdf ist hier zu finden.

Text und Fotos dürfen für die Berichterstattung verwendet werden. Bei Presseanfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Telefonische Rückfragen werden schnellstmöglich von einem Verteiler beantwortet – eine kurze Mail an presse@fahrradstadt.ms genügt.

Zugeparkte Kreuzungsbereiche gefährden vor allem Kinder, die dann nicht mehr gefahrlos die Straße queren können. Hier in der Nordstraße, Foto: IG Fahrradstadt Münster
Gehwegparker gefährden auch radfahrende Kinder bis 8 Jahre, wie hier auf der Nordstraße, Foto: IG Fahrradstadt Münster

3 Antworten auf „Pressemitteilung: Gehwegparken – Wenn das Bedürfnis des Einzelnen zum Problem von Allen wird“

  1. Frau Merkel hat sich, wie ich schon vor 10 Jahren wusste, vom Klimaziel verabschiedet. Ich resigniere, denn die Nebenstraßen, die ich seit 2 Jahren täglich von MS – nach Nordkirchen fahre, sind täglich exponentiell belastet. Ich kriege an bedeckten Tagen keine Luft mehr, morgens um 05:30 … ich ersticke … Das ist Realität. Hatte gerade 5 – Wochen Auszeit, wegen der Klimaprobleme. Räume sind momentan tertiär Probleme …

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